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Dienstag, 30.04.2024

Artenschutzkartierung am Rahrbacher Tunnel

DB erfasst u.a. Bestände von Haselmaus, Reptilien, Amphibien und Fledermäusen

Zug fährt aus Tunnel heraus

Seit März 2024 führen wir im Umfeld des Rahrbacher Tunnels entlang der Ruhr-Sieg-Strecke Umweltkartierungen durch. In dem Gebiet südlich von Welschen-Ennest (Kirchhundem) erfassen DB-Mitarbeitende etwa die Bestände von streng geschützten Tierarten, wie z.B. der Haselmaus.

Wanderern und Spaziergängern, die das schöne Frühlingswetter ins Rahrbachtal zieht, sind die schwarzen Plastikröhren vielleicht schon aufgefallen. Die so genannten „Haselmaustubes“ bestehen aus einer 25 cm langen Röhre und hängen zur Kontrolle der Tierbestände an Sträuchern und Bäumen. Zwischen März bis Oktober, der Zeit in der die Haselmaus aktiv ist, überprüfen Biologen die Röhren regelmäßig auf Spuren und zeichnen die Standorte auf. Die Tiere werden bei dieser Methode weder gefangen noch gestört oder verletzt.

© DB E&C
Eine Haselmaus verlässt eine sog. „Haselmaustube“, die zur Ermittlung der Bestände eingesetzt wird.

Kartierungen weiterer Tierarten im Verlauf des Jahres

Im Verlauf des Jahres führen wir im Rahrbachtal weitere Erfassungen von Tierbeständen für die Artenschutzkartierung durch. Dazu zählen u.a.:

  • Brutvögel: Die Kartierungen laufen bereits. Hierzu sind Biologen im Gelände unterwegs und bestimmen die Arten anhand ihres Gesangs bzw. anhand von Sichtbeobachtungen.
  • Reptilien: Dazu werden künstliche Verstecke für Reptilien in Form von ca. 1 qm großen Stücken Teichfolie entlang der Trasse ausgelegt. Auch diese kontrollieren wir über den Sommer mehrfach, bevor wir sie im Herbst bei einem letzten Kontrollgang wieder einholen.
  • Amphibien: Wir beobachten Gewässer und bestimmen die Tiere anhand ihrer Rufe. Sofern zugänglich, werden die Gewässer nachts ausgeleuchtet und auf Laichballen abgesucht und der Nachweis hierdurch erbracht. Sollte es Tümpel geben, die nur zeitweise Wasser führen, werden diese ebenfalls aufgesucht und Amphibien durch Verhören oder Sichtbeobachtung nachgewiesen.
  • Fledermäuse: Die Erfassungen finden zwischen Mai und September statt. Bei guter Witterung gehen Biologen in mehreren Nächten vorher festgelegte Strecken ab, um die Tiere mit Fledermausdetektoren nachzuweisen.
  • Tagfalter: Die Falter erfassen wir durch Sichtbeobachtungen auf Wiesen und Wegrainen. Die Erfassung findet auch hier, je nach Wettervoraussetzungen, in den Monaten Juni bis August statt.

Warum sind diese Umweltkartierungen überhaupt notwendig?

Auch das Projekt ABS Hagen-Siegen-Hanau hat im Rahmen seines Planungsauftrags eine besondere Verantwortung für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Laut Bundesnaturschutzgesetz (BNatschG) sind bei baurechtlichen Vorhaben wie etwa der Modernisierung der Ruhr-Sieg-Strecke, gesetzliche Bestimmungen zum besonderen Artenschutz vorgesehen. Demnach ist der Lebensraum von wild lebenden Tieren besonders geschützter Arten im Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beachten. Allein in Nordrhein-Westfalen sind ca. 1.100 Arten in besonderen Schutzkategorien erfasst.

Sollten Sie Fragen zu den laufenden Umweltkartierungen im Rahrbachtal haben, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an hagen-siegen-hanau@deutschebahn.com